Blog
O2 Telefónica und Ericsson bauen 5G-Campus-Netz für Dataport und unterstützen damit die digitale Daseinsvorsorge
Die öffentliche Verwaltung steht vor der Aufgabe, Dienstleistungen der Daseinsvorsorge (*Was ist die digitale Daseinsvorsorge?) zu digitalisieren. Private 5G-Campus-Netzwerke bieten auch dem öffentlichen Sektor eine zukunftssichere Möglichkeit, stationäre und mobile Services gleichermaßen sicher und zuverlässig anzubieten. O2 Telefónica und Ericsson arbeiten in einer Technologie- und Business-Partnerschaft zusammen und haben gemeinsam für Dataport, IT-Dienstleister der Öffentlichen Hand, ein leistungsstarkes 5G-Campus-Netz in Hamburg errichtet, das nun öffentlichen Einrichtungen und privaten Interessenten als Test- und Entwicklungslabor zur Verfügung steht.
Auch wenn die Industrie momentan der wichtigste Treiber für die Anwendung privater 5G-Campus-Netze ist, so spielt auch der öffentliche Sektor beim Thema „Private 5G“ eine wichtige Rolle. „Wir sehen in der öffentlichen Verwaltung einen hohen Digitalisierungsbedarf, der förmlich nach privaten 5G-Netzen schreit“, sagt Joe Wilke, Head Center of Excellence Campus Solutions bei Ericsson in Deutschland. Motivation für die 5G-Campus-Projekte der öffentlichen Hand sind häufig Datenschutz- und -sicherheitserwägungen, weiß Wilke aus Projekten im europäischen Ausland zu berichten. Technische Anforderungen wie die für Industrieanwendungen relevanten kurzen Latenzzeiten hält er dagegen weniger für Treiber der Entwicklung bei der digitalen Daseinsvorsorge. „Die Motivation ist eine andere, die technische Lösung aber die gleiche“, fasst er zusammen: „Die unterschiedlichen Anforderungen kann man jeweils mit privaten 5G-Netzen sehr gut erfüllen.“
Vernetzung für die öffentlichen Verwaltungen
Den Bedarf der öffentlichen Hand hat Dataport erkannt. „Die Digitalisierung erfordert vom Staat eine neue Art der Daseinsvorsorge – es geht darum, staatliche Leistungen in Bereichen wie Gesundheit oder Bildung in den digitalen Raum zu bringen“, sagt Dr. Johann Bizer, Vorstandsvorsitzender von Dataport. Um den Boden für digitale Daseinsvorsorge und Innovationen im Bereich der Vernetzung öffentlicher Verwaltungen und Smart-Citys zu bereiten, hat der IT-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung in Hamburg jüngst zusammen mit O2 Telefónica ein 5G-Campus-Netzwerk in Betrieb genommen. Das Unternehmen lädt nun öffentliche und private Interessenten ein, die sichere, geschlossene Forschungs- und Entwicklungsumgebung im 5G-Labor zu nutzen. Dort können sie neue Dienstleistungen entwickeln und diese unter Realbedingungen testen.
„Das Campus-Netz der Dataport basiert auf Ericsson Private 5G und bietet eine Kapazität von 10 Gbit/s“, erklärt Ericsson-Manager Wilke. „Es ist damit eines der leistungsfähigsten 5G-Campus-Netze in Europa.“
Nahtlose User-Experience trotz verteilter Standorte
Zum Start ist das Dataport-Campus-Netz auf einen Standort beschränkt, wo mehrere In- und Outdoor-Antennen in Laborräumen und auf einem Freigelände für die notwendige 5G-Coverage sorgen. Bei entsprechender Nachfrage lässt sich das 5G-Labor von Dataport jedoch schnell auf andere Standorte in interessierten Liegenschaften in Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Sachsen-Anhalt erweitern, dem Tätigkeitsbereich der Dataport. „Man kann viele kleinere Netze einfach miteinander koppeln, ohne den Aufbau eines sehr großen überspannenden privaten Netzes“, erläutert Wilke eine mögliche Vorgehensweise bei der Erweiterung. Technische Funktionen wie die Registrierung und Authentifizierung der Geräte lassen sich nämlich in einer Infrastruktur mit verteilten Campus-Netzen zentralisieren. So wird es möglich, dass Geräte, die in einer Instanz bereits angemeldet sind, ohne zusätzliche Registrierung auch in den anderen eingebundenen privaten Netzen funktionieren – ohne Replikation der Datenbanken.
„Es sind im Prinzip alles Stand-alone-Netze, die lediglich auf organisatorischer Ebene miteinander gekoppelt sind“, fasst Wilke zusammen und blickt voraus: „Wir erwarten, dass die Nachfrage nach einer solchen nahtlosen User-Experience steigt.“
Hohes intrinsisches Sicherheitsniveau
Bezüglich des Zusammenschlusses von mehreren kleinen privaten Netzwerken weist Wilke auf einen weiteren Vorteil hin, ein privates Campus-Netz zusammen mit einem Netzbetreiber wie O2 Telefónica zu betreiben: O2 Telefónica kann über sein öffentliches Mobilfunknetz einen nahtlosen Service bereitstellen, der auch zwischen zwei Campus-Netzen funktioniert. So kann beispielsweise ein Krankenwagen bei der Fahrt zur Klinik wichtige Daten für die Weiterbehandlung eines Patienten über das öffentliche Mobilfunknetz übertragen. Die besonders schützenswerten Gesundheitsdaten werden aber erst übermittelt, sobald das Fahrzeug den Einzugsbereich des Campus-Netzes im Krankenhaus erreicht. „Bei 5G kann man die Sicherheitseinstellungen für jede Anwendung separat festlegen und zum Beispiel auf einem Endgerät einer Anwendung die Datenübermittlung in einem öffentlichen Netz erlauben, einer anderen jedoch grundsätzlich untersagen. So erhält man ein sehr hohes intrinsisches Sicherheitsniveau“, sagt Wilke.
Mit dem neuen Campus-Netz in Zusammenarbeit mit O2 Telefónica ist Dataport als Dienstleister für die öffentliche Verwaltung in Hamburg also gut für den Ausbau der digitalen Daseinsvorsorge aufgestellt. Digitalen Gesundheitsanwendungen, Smart-City-Dienstleistungen, Online-Verwaltungsservices und dem schnellen und sicheren Breitbandanschluss von Liegenschaften ohne Glasfaserzugang stehen in der Hansestadt damit Tür und Tor offen.
Besuchen Sie O2 Telefónica auf der Hannover Messe vom 30.05. bis 02.06.2022, Halle 8 Stand D 07
Campus-Netze stehen neben IoT, LTE-M, NB-IoT und 5G auch im Zentrum der Ausstellung von O2 Telefónica Deutschland auf der Hannover Messe. In Halle 8 zeigt nicht nur O2 Telefónica selbst, sondern auch Technologiepartner wie der Netzwerkausrüster Ericsson Lösungen und praktische Anwendungen für Unternehmen.
Technologiepartner Ericsson finden Sie in Halle 8 an Stand D23.
*Was ist die digitale Daseinsvorsorge?
Die Daseinsvorsorge verpflichtet die öffentliche Verwaltung, alle zum Leben wichtige Güter und Leistungen bereitzustellen. Das umfasst unter anderem die Wasser- und Energieversorgung, Müll- und Abwasserentsorgung, Bildung, öffentliche Transportsysteme und die Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen. Diese Dienstleistungen in die digitale Welt zu bringen, ist die Aufgabe der digitalen Daseinsvorsorge.