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Smart Building: Vernetzung und Analyse für mehr Nachhaltigkeit
Gebäude verbrauchen rund 36 Prozent des gesamten Energiebedarfs von Deutschland. Hier liegt ein großes Potenzial, klimaschädliche Emissionen und Kosten zu verringern. Smart Buildings bieten dank Vernetzung und cleverer Analyse intelligente Möglichkeiten, sie ökologisch und ökonomisch besser zu betreiben, ohne dabei den Komfort zu senken. O2 Telefónica und SAS Institute als Technologiepartner werden in gemeinsamen Projekten ihre Kompetenzen zusammenbringen, um hier signifikante Fortschritte zu erreichen.
Die Büronutzung hat sich durch die Coronapandemie nachhaltig geändert. Nutzten 2019 nur 12,8 Prozent der Erwerbstätigen die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, sind es nach der Pandemie 24,2 Prozent. Das hat das Statistische Bundesamt gerade erst veröffentlicht. Die Zahl der ungenutzten Schreibtische liegt wahrscheinlich weit höher, als diese Zahlen erwarten lassen. Die Unternehmensberatung combine Consulting hat in den vergangenen zehn Jahren an rund 17.000 Arbeitsplätzen die Büropräsenz real ermittelt, mit überraschender Leere: Selbst lange vor der Pandemie, im Jahr 2014, lag die Arbeitsplatzauslastung knapp unter 60 Prozent, in diesem Jahr liegt sie bei nur 41,1 Prozent.
Für Unternehmen bedeutet das unnötig hohe Kosten für nicht genutzte Flächen. Gerade in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten können sie diese Möglichkeit kaum ungenutzt lassen, Kosten zu senken. Außerdem können sie so auch ihren CO2-Fußabdruck verkleinern. Der Haken: Viele Unternehmen wissen nicht genau, wie intensiv ihre Gebäude genutzt werden – und noch weniger können sie vorhersagen, wann wie viele Schreibtische leer bleiben.
Nutzungsstatistiken des Empathic Building von Haltian
Moderne digitale Zwillinge und Sensoren
Mit der Verbreitung von hybridem Arbeiten Homeoffice/Büro haben sich digitale Zwillinge für Arbeitsplätze etabliert. Smart-Building-Technologien ermöglichen es, die Nutzung von Gebäuden digital zu erfassen und Haustechnik entsprechend zu steuern. Haltian, Partner von O2 Business, stellt eine Lösung zur Verfügung, die das Unternehmen selbst als „Empathic Building“ bezeichnet: Vernetzte IoT-Sensoren erfassen Belegung von Räumen und Arbeitsplätzen, messen die Luftqualität, und eine einfach zu bedienende Software mit Webinterface führt die Daten zusammen, sodass das digitale Abbild (Stichwort: Digitaler Zwilling) als Grundlage für die Gebäudesteuerung, die Reinigungsplanung oder auch für den Entwurf zukünftiger Unternehmensräume genutzt werden können.
Energieeinsparung durch die SAS Software am Beispiel des Sinclair Hotels
Eine Hürde, Nutzungsdaten in Echtzeit zu erfassen, mit historischen und externen Daten zu kombinieren, um Vorhersagen daraus abzuleiten, kann der Datenschutz sein. „Für die Gebäudenutzung braucht man aber nicht unbedingt Daten, die man auf einzelne Personen beziehen kann“, sagt Patrick Pongratz, Enterprise Sales Director, Commercial & Public Germany bei SAS Institute GmbH. SAS ist ein weltweit führender Anbieter von Künstlicher Intelligenz (KI) und Analytics-Software, die auch als spezifische Lösungen für verschiedenste Branchen verfügbar sind. SAS macht aus Daten belastbare Informationen und sorgt dafür, dass sie im richtigen Moment bereitstehen. Damit können Unternehmen schneller sichere Entscheidungen treffen. So verschafft SAS seinen Kunden seit 1976 „The Power to Know“. „Wir verwenden in vielen Fällen einfach Metadaten, beispielsweise von WLAN oder Luftqualität, und analysieren den Datenstrom, um festzustellen, ob und wo Gebäudebereiche genutzt werden.“
Der Vorteil: Es werden keine personenbezogenen Daten erfasst. Und mit den Echtzeit-Methoden von SAS brauchen die Daten auch nicht gespeichert zu werden. Trotzdem lässt sich damit die Gebäudetechnik intelligent steuern. Und aus den Steuerungsdaten, kombiniert mit Wetter- und Kalenderinformationen, lassen sich Vorhersagen ableiten, an welchen Tagen zu welchen Uhrzeiten welche Räume geheizt oder klimatisiert werden sollen.
Echtzeitanalyse im Datenstrom
„Wir haben mehr als 200 Technologien, die wir zur Datenanalyse anwenden. Und unsere Lösungen können über Schnittstellen direkt auf Anwendungen zugreifen, dass wir die Daten quasi im Fluss analysieren können. Dabei können wir eine Million Datensätze pro Millisekunde verarbeiten“, erklärt Pongratz. In vielen Bereichen konnte SAS seinen Kunden mit diesen Fähigkeiten bereits helfen, effizienter zu arbeiten. So konnte beispielsweise der Ziegelhersteller Wienerberger dank der umfassenden Datenanalyse seiner Produktion mit Brennen der Ziegelsteine so verbessern, dass er den Energieverbrauch um einen zweistelligen Prozentsatz senken konnte. Oder der bekannte Porzellanhersteller Villeroy & Boch konnte den Anteil an der B-Ware mit kleinen Einschlüssen im Material signifikant reduzieren. „Und bei einem Hotelkunden konnten wir dazu beitragen, dass Zufriedenheit und Loyalität von Gästen stiegen, weil nach unserer Analyse ihre Komforteinstellungen für Temperatur, Licht und auch den Fernsehkanal im Zimmer voreingestellt werden kann“, erzählt Pongratz.
Optimierungsmöglichkeiten ergeben sich viele – wenn man denn an die erforderliche Datenbasis kommt. In vielen Smart Buildings leisten viele Sensoren und Aktoren bereits hilfreiche Dienste. Sie steuern Licht, Heizung, Kühlung, Luftfeuchte und Frischluftzufuhr, bieten die Grundlage für die Reinigungsplanung. „Wir von O2 Telefónica sind Spezialisten für die Vernetzung und damit auch für das Internet der Dinge“, sagt Nicolaos Kalivianakis, Director Business Solutions O2 Telefónica. „Moderne Gebäude nutzen viele digitale Technologien, die wir mit unserer Vernetzungskompetenz zusammenführen können. Dies zur intelligenten Analyse zu nutzen und daraus eine bessere Steuerung der Gebäudetechnik abzuleiten, ist unser gemeinsames Interesse von O2 Telefónica und SAS Institute. Wir engagieren uns beide für mehr Nachhaltigkeit, für den Klimaschutz und für mehr Effizienz. Darin sehen wir einen Auftrag von unseren Kunden und unsere unternehmerische Verantwortung.“
Um Digitalisierung und Nachhaltigkeit für Unternehmen geht es auch auf dem Strategie-Gipfel der Familienunternehmen am 28. und 29. September 2023 in Berlin. Unsere Speaker Nikolaos Kalivianakis und Karsten Pradel (Director B2B Telefónica Deutschland) erläutern dort, wie 5G-Vernetzung und Automatisierung zu wirklich smarten Gebäuden beitragen können.
Mit der Marke O2 Business adressiert Telefónica Deutschland den Geschäftskundenmarkt. O2 Business bietet Geschäftskunden moderne Telekommunikationsdienste zur Mitarbeiter- und Standortvernetzung sowie innovative digitale Produkte und Lösungen in den Bereichen Internet der Dinge (IoT), Cyber-Sicherheit, Cloud und 5G Campus-Netze. Das Unternehmen ist einer der führenden integrierten Telekommunikationsanbieter in Deutschland und gehört mehrheitlich zum spanischen Telekommunikationskonzern Telefónica S.A. mit Sitz in Madrid. Mit Präsenz in 38 Ländern und einer Kundenbasis von etwa 383 Millionen Anschlüssen gehört die Telefónica Gruppe zu den größten Telekommunikationsanbietern der Welt. O2 Business sieht sich als Geschäftspartner und Wegbereiter für die Digitalisierung in Deutschland: vom Mittelstand bis hin zu weltweit operierenden und vernetzen Unternehmen.